25
Sep
2012

Tag 1

Ich frage mich jeden Tag, ob Du manchmal an mich denkst. Nach allem, was passiert ist. Ich frage mich, ob meine Entscheidung richtig war. Ich weiß es nicht. Ich kann jetzt nur versuchen, das Beste daraus zu machen, denn ein Weg zurück ist unmöglich...

Ich habe Dich unendlich sehr verletzt - mehr, als ich jemals jemanden verletzen wollte. Für Dich ist eine Welt zusammengebrochen; an einem Tag starb Dein Verständnis für eine Ehe sowie Dein Glauben an die Liebe. Wir haben soviel zusammen durchgemacht; es gab Höhen und Tiefen - wie in jeder Beziehung oder Ehe.

Dieser Blog soll mir helfen, darüber hinweg zu kommen, obwohl ich weiß, dass Du niemals aus meinem Herzen verschwinden wirst. Solltest Du dies hier lesen, wirst Du vielleicht Parallelen zu Deinem Leben feststellen können; jedoch wirst Du nicht wissen, dass es sich konkret um Dich und mich handelt. Keiner soll das wissen. Deshalb werde ich auch diverse Fakten wie Namen zum Beispiel verfremden, welche jedoch in ihren Grundzügen immer der Wahrheit entsprechen.


Was war geschehen? Unsere Ehe war nahezu perfekt - bis auf ein gesundheitliches Problem, in welchem Du mich immer großartig unterstützt hast, was aber schlussendlich der Auslöser für das von mir initiierte Ende war.
Dieses Problem hat uns, aber eben auch mich extrem psychologisch belastet. Und ein Stein traf den anderen und es lief mir jemand über den Weg, in den ich mich verliebte. Ja, verliebte. Es war kein Flirt oder ähnliches, es war Liebe. Und ich ließ mir Zeit; wollte wissen, ob es wirklich das ist, wonach es sich anfühlt. Jetzt weiß ich, dass ich es hätte niemals zulassen dürfen. Denn während ich mit der Trennung nach einer langen Zeit des Überlegens von Dir Dein Leben förmlich zerstörte, habe ich das Leben der anderen Frau grundlegend geändert. Das heißt, nicht ich habe es geändert, sondern sie hat es für mich getan. Ich bin weit weg gezogen und habe keinerlei Kontakt mehr zu Dir - leider.
Du hast mit meinen Eltern gesprochen und unter Tränen gesagt, dass Du mich wiederhaben willst - warum hast Du mir das nie gesagt?? Nein, ich stelle mich hier nicht als das "Opfer" hin-ganz sicher nicht. Aber wenn man jemanden liebt und dieser einen verlassen will, so sollte man auch das tun, was man gesagt hat - dafür kämpfen. Hättest Du dafür gekämpft, hättest Du mich wiedergewonnen - heute weiß ich das.

Sei dem Tag, an dem ich unsere gemeinsame Wohnung verlassen habe, haben wir nicht mehr vernünftig miteinander gesprochen. Um was ging es eigentlich nur? Um das Geld. Ich hätte Dich in dieser Hinsicht betrogen. Habe ich das wirklich? Nein, niemals. Das weißt Du auch, denn Du konntest alles überprüfen.
Dann diese Vorwürfe, ich hätte Dich mit anderen Personen betrogen. Nein, ich hab ein völlig reines Herz - dies habe ich niemals getan. Einer der wenigen Sachen, auf die ich auf mich stolz bin. Ja, es gab immer Menschen, welche mir das unterstellt haben, jedoch kann mir das niemand beweisen, leider kann ich auch nicht das Gegenteil beweisen. Denn wo nichts war, kann nichts bewiesen werden. Du glaubtest lieber irgendwelchen Personen, welche angeblich etwas gehört hatten.

Heute weiß ich, dass meine Entscheidung falsch war, Völlig falsch. Ganz nüchtern betrachtet. Du warst immer loyal, hast mich immer geliebt, mehr als alles andere. Klar hatten auch wir manchmal Streit, aber der gehört in einer Beziehung nunmal dazu.
Wenn mich jemand nach meinen Gefühlen fragt: es zerreißt mir das Herz, wenn ich an Dich denke; wenn ich an uns und unser Leben denke. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich alles vor mir, als wäre es gestern gewesen. Ich kann Dich fühlen, spüren, riechen. Das Knarren der Treppe beim Betreten der mittleren Stufen; das Geräusch der Kaffeemaschine; das leichte Rattern der Türen der Dusche; der Klingelton unseres Telefons; der Geruch unserer Wohnung; Deine strengen Augen, wenn ich mal etwas nicht gemacht hatte, was ich machen sollte; Deine typische Haltung auf der Couch vor dem Fernseher, wenn Du den Feierabend mit einer Tasse Kaffee genossen hast;... Beim Schreiben dieser Zeilen schnürt es mir die Kehle zu und ich kann nichts mehr sehen, denn die Tränen in meinen Augen rauben mir die Sicht.

Du warst immer eine recht harte Persönlichkeit. Daher wahrscheinlich auch die Tatsache, dass Du nicht um mich gekämpft hast. Leider bist Du auch in dieser Hinsicht negativ von Deiner Familie (also ich empfinde das so) beeinflusst worden. Man hat von dieser Seite her Dich nur zu diesen Dingen gedrängt: Geld und Scheidung. Ich gab Dir alles, was Du wolltest: die Wohnung, das Auto, das Geld, einfach alles. Was ich jetzt besitze, passt in eine Tasche.

Jetzt lebe ich weit entfernt. Die Frau, mit der ich jetzt zusammenlebe, ist eine sehr liebe Person. Aber ich hätte dies nicht tun dürfen. Ich habe Dein Leben zerstört; jetzt muß ich sehen, dass ich wenigstens ihres etwas besser gestalte. Liebe ich sie? Ja, ich denke, mit der Zeit ist es mehr geworden. Jedoch ist es kein Vergleich mit Dir. Das weiß ich jetzt.
Ich sitze hier in einer vertrauten und dennoch fremden Wohnung und höre buddhistische Meditationsmusik. Verrückt, nicht wahr? Alles hat sich geändert. Sachen, die früher normal waren, sind es jetzt nicht mehr. Ich schenke manchen Sachen wesentlich mehr Beachtung als früher. Wenn Du mich jetzt sehen würdest, könnte es sein, dass Du mich nicht wiedererkennen würdest. Optisch schon, aber mein Wesen ist ein völlig anderes jetzt.

Du hast mir einmal in den letzten Zügen unserer Ehe, als Du schon etwas geahnt hattest, mit Tränen in den Augen gesagt, dass Du versuchst, Dich zu ändern. Jetzt weiß ich, aus welcher Tiefe Deines Herzens diese Worte kamen.
Ich habe nichts mehr von Dir außer ein paar Bildern und den Erinnerungen, welche ich im Herzen trage. Wir haben uns so viele Briefe und Zettel geschrieben. Ich konnte nur einen retten. Ich trage ihn immer bei mir; es ist eine Art Schatz für mich. Jedesmal, wenn ich die paar Worte, geschrieben von Dir mit einem roten Stift in Deiner typischen Handschrift, rollen mir Tränen über die Wange. Ich könnte hier schreiben, was auf ihm steht, denn es sind nur ein paar Worte. Aber ich möchte es bei mir behalten; es ist mein Schatz.
Träumen tue ich so oft von Dir. Es sind wilde Träume, jedoch in keinem streiten wir uns. Einmal warst Du so lieb zu mir und sagtest: "Bitte komme zurück!" Ich wachte auf und nahm eine Dusche, denn mir war übel.

Ich weiß, dass Gott für jeden das bereithält, was er verdient. Für mich wird es nichts tolles sein. Ich spüre, ich trage seine Strafe schon in mir. Auch ich habe, genauso wie Du, unheimlich viel abgenommen in dieser Zeit. Aber es geschehen Dinge in meinem Körper, welche nicht normal sind und mich immer weiter abnehmen lassen. Aber ich lasse es geschehen, denn wenn das die Strafe ist, die Gott für mich vorsieht, dann soll es so sein.


Mausi, ich werde Dich immer lieben; völlig egal, was das Leben Dir und mir bringt. Du warst für eine lange Zeit der Fixpunkt in meinem Leben und ich habe diese Beziehung beendet. Die Frage nach dem wahren Grund kann ich niemals beantworten, denn das weiß ich nicht.
Ich bete für Dich, dass Du wieder ein lebenswertes Leben findest; dass Du jemanden findest, welcher Dich glücklicher macht, als ich es getan habe und welcher Dir nicht so sehr wehtut, wie ich es getan habe.

Mausi, jetzt weiß ich, was ich verloren habe.

Dich...

Alles...

Ich liebe Dich... für immer und ewig...
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never dying love - meine Strafe wird kommen...

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